Streik

Hallo!
Seit ein paar Wochen stehen bei uns im Hof (und nicht nur da) übervolle Mülltonnen. Auslöser dafür – das haben sicher alle mitbekommen – ist der Streik im öffentlichen Dienst. Ich habe vor zwei Wochen eine Mail an Verdi geschrieben und einen, wie ich fand, konstruktiven Vorschlag gemacht (nämlich dass sie Mülltüten verteilen sollen). Das wäre eine nette Marketing-Kampange gewesen… aber auch der Spiegel schrieb, dass es bei Verdi in Punkto Marketing hapert. Leider kam innerhalb von zwei Wochen keine Antwort von Verdi zurück, nicht mal eine winzige Reaktion. Das find ich ziemlich schwach, trotzdem ist hier meine Mail:

Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich weiß nicht ganz wie es Ihnen geht, aber ich wohne hier in einem Haus, in dem auch Familien mit kleinen Kindern leben. Diese haben schon bei zweiwöchiger Mülltonnen-Leerung ein Problem, wo sie nur die ganzen vollen Windeln hinstecken sollen. In meinem Haushalt wird die Mülltonne sogar nur alle vier Wochen geleert. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen folgenden Vorschlag machen.

Investieren Sie bitte Ihre Mittel statt in schicke ver.di-Plastik-Westen, Trillerpfeifen und Fahnen lieber in mit ver.di bedruckte Müllsäcke und stecken diese per Postwurf-Sendung in alle Haushalte. Nachteil daran ist natürlich, dass auf Bildern Ihrer Streik-Veranstaltungen die Teilnehmer nicht mehr so schön gleich und zusammenhaltend aussehen. Aber stellen Sie sich mal vor, wie schön das aussieht, wenn in ein paar Wochen landesweit an jeder Hausecke ein kleiner ver.di-Sack steht und fröhlich demonstriert. Ich habe Ihnen einen Entwurf als Bild an diese Mail gehangen.

Hier das Bild schnell zwischenrein geschoben (hab das linke Bild ein wenig verwischt, denn das ist von der verdi-Homepage).
verdi Müllsack

Vielleicht hätte ich eine Antwort bekommen, wenn ich mir die Bemerkung am Schluss gespart hätte. Aber das musste irgendwie sein…

In eigener Sache und ganz unter uns: ich habe vor sechs Jahren meinen Zivildienst beim Roten Kreuz im Rettungsdienst abgeleistet. Meine Arbeitszeit hat sich an der Arbeitszeit der hauptamtlich Angestellten orientiert und betrug 53 Stunden in der Woche.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Z

Ich bin mal gespannt, ob irgendwann doch noch eine Antwort kommt. Ich rechne aber eigentlich nicht mehr damit.
Viele Grüße
Fluffi :)

Geschrieben in Mail, Ulm

Nach oben